Ein kleiner Salamander sorgt für Qualitätssicherung in der Lyrik. Marid Schaper stellt die Poesieboten vor und bringt ihr eigenes dichterisches Talent in einem Zeitgedicht ein. Anton Weigand steigert seinen pessimistisch-poetischen Lebenslauf noch um einige Stufen. Andrea Mucha hat eine rührend-drollige Herbergssuchgeschichte geschrieben. Chris Uray trägt ein verspielt-ernstes Herbst-Gedicht in goldener Maske vor. Irmagrd Osterrieder steht „Mittn am Stachus“ und hofft, dass alle Bairisch verstehen. Sophie Michel liebt den Winter nicht – das hat sie mit den Rosen gemeinsam. Monika Attensperger zeigt einige Kalligrafien ihres Vaters und lädt alle zur Ausstellung „Lyrik & Letters“ ein, die nächste Woche eröffnet wird.
In der Pause schenken die Bibliotheksmitarbeiterinnen heißen Tee aus, stilvoll aus dem Samowar. Poeten plaudern und erstehen erste Exemplare des Kalenders „Gedicht des Monats“.
Nach der Pause rappert der Rupert alias Peter Vogel bis sich alle die Bäuche vor Lachen halten. Romantische Novemberstimmung verbreitet Michaela Hug-Szajer. „Do we have a choice?“, fragt Dot. Können wir aus dem Alltagstrott ausbrechen? Lothar Thiel unterhält alle mit einem elegant-verrückten Silben-Milben-Gereime. Madalina Sora-Dragomir spielt ein magisches Zahlenlotto. Der Senninger Hans gibt uns Nüsse zu knacken: Wer weiß was Öl-Müller auf Bairisch heißt?
So eine Verwechslung: Thomas Glatz steht im Supermarkt mit seinem neusten Gedicht, findet dafür seinen Einkaufszettel in einem Band über moderne Lyrik abgedruckt. Ein wunderschönes Herbstgedicht trägt Sigrid Voss vor. Sehr ernsthaft setzt sich Ursula von Benkendorf mit den mörderischen Auswirkungen des Krieges auseinander.
Den stimmungsvollen Abend beschließen wir mit der „Sonne von Giesing“. Den Text von Friedrich Ani singen wir zur Melodie von „House of the rising sun“. Ui – beim Chorsingen zeigt sich, wieviel Potenzial wir nach oben haben. Die zugehörigen Tonaufzeichnungen wurden zur geheimen Verschlusssache erklärt.
Neues Jahr, neue Chance: Die Aktion „Gedicht des Monats“ wird für ein weiteres Jahr fortgesetzt. Alle eingesandten Gedichte werden außerdem im „Spix“, dem Mini-Museum für Poesie, ausgestellt. Der Erlös aus dem Verkauf des Kalenders kommt dem Verein Poesieboten e.V. zugute.
Medienecho
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