Bei gemischten Wetter versammelten sich Poesiefreunde aus München und Umgebung vor der Kulturjurte im Kreativquartier in der Dachauerstr. Anlass: die Einweihung einer neuen Filiale des Poesiebriefkastens.
Friederike Well von der Kulturjurte begrüßte die Gäste und ließ anschließend mit der Künstlerin Katharina Schweissguth den neuen Kasten aus dem Sack. Dieser Briefkasten steht auf zwei Beinen und wird das Nomadenzelt künftig auf seiner Wanderung durch München begleiten. Dann meldeten sich die Poeten zu Wort und warfen die ersten Gedichte ein. So ließ Federika die Venus aus dem Meer erstehen. Nicht ganz erloschene Hoffnung sprach aus Alexander Gressmanns Gedicht an das Morgenrot. Für Heiterkeit sorgte Richard Maresch, der aus seinem Gedächtnis und der Halunkenpostille eine Robinsonade rezitierte. Tania Rupel Tera fragte sich was wohl hinter der letzten Tür käme. Ulrike Brandl stimmte nachdenklich mit ihren Gedanken zu Lampedusa. In seinem szenischen Gedicht zeigte als krönender Abschluss Dionyso di Kinski mit viel Körpereinsatz Gefühle von Euphorie bis Verzweiflung. Abschluss? Ein kleines Grüppchen floh vor dem einsetzenden Regen in die Jurte. Bei heißem Tee flogen hier noch noch Schüttelreime, poetische Rätsel und persönliche Poesieerlebenisse hin und her.
Poetisch wird es in der Jurte wieder am 13. Dezember um 17 Uhr. Bei einer Dichtelparty kriegt jeder, der ein Gedicht verschenkt, selbst eines geschenkt.
Einige der Poeten warfen ihre Gedichte gleich in den Wanderbriefkasten ein. Der hat sich an seinen Gastgeber, die Kulturjurte, angepasst - keine feste Anschrift, aber zwei Beine zum Wandern. Die Kulturjurte steht bis Dezember im Kreativquartier in der Dachauerstraße. Danach zieht die Poststation für Gedichte mit dem Zelt weiter.
Weitere Ereignisse in der Kulturjurte:
Dichtelparty am 13. Dezember 2013