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Poesie-Briefkasten
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81539 München

Gedicht des Monats

Februar 24


10 Jahre Poesiebriefkasten

Am 15. September 2023 machte der Poesiebriefkasten das erste Mal die Klappe auf für Poesie. Jetzt gibt es ein buntes Jubiläumsjahr.

Der Theater-Spaziergang „Jedamo" zum Nachglühen. 20seitige Dokumentation mit vielen Fotos und Soft-touch-Umschlag. Erhältlich im Stadtteilladen, Tela 113  oder per Post (Schutzgebühr 3,50). Bestellen unter info (at) poesiebriefkasten.de


Im Rahmen des Theater-Spaziergangs „Jedamo" findet an der Ruine des Uhrmacherhäusls in München-Giesing eine Versteigerung statt. Das Publikum bietet mit. Mit Gspusi-Musi.




München schillert

Gedichte aus dem Poesiebriefkasten von 111 PoetInnen; Euro 14,90; Taschenbuch; Erhältlich bei amazon, Smart+Nett oder Ihrem Buchhändler; Infos


Vom Parkplatz in den Poesiehimmel: Little 0 Poetry

30. Juni 2018, strahlender Sonnenschein. Ein fröhlicher Wegweiser empfängt die Besucher aus der Amisiedlung und der ganzen Stadt, die zu „Little O Poetry“ gekommen sind. Kunterbunte Pfeile verweisen auf Poetenbühne, Kuchenbüffet, Tonjuwelen, Westumfahrung, Airbrush-Tattoos und und und...

 

In dem lebendigen Festplatz vor dem Cincinnati-Kino mit Baldachins, Sonnenschirmen, flatternden Ballons und Gedichte-Girlanden erkennt heute keiner den sonst so grauen Parkplatz.

Der füllt sich ab 14 Uhr, die Kinder zieht es zu den Airbrush–Tattoos, die Kleinen pritscheln bei der Melkkuh herum, alles organisiert vom Jugendzentrum „Red Dragon“. Die Erwachsenen stärken sich bei dem üppigen Kuchenbüffet. Manche Besucher laufen die Rampe hoch – den „walk of poetry“. Hier warten die Gedichte fröhlich im Wind flatternd auf den Abflug und können noch gelesen werden. 

Zwei Mädchen im Grundschulalter tragen spontan ihre Gedichte vor. Ein Quatsch/ Liebesgedicht und ein engagiertes Umweltgedicht. Ganz schön mutig! Dann geht es für die poesiebegeisterten Besucher hinein ins Foyer des Kinos zur Poetenbühne.

Aus dem Wohnhilfeheim in Obermenzing ist Toni angereist, und trägt ein humorvolles Gedicht zum Oktoberfest vor. Liebe und Traurigkeit gehören zusammen, das bringt Patricia in überzeugender schöner Sprache rüber. Walter meint man braucht ihm gar nicht zuzuhören, doch seinem Wortwitz kann sich niemand entziehen. Ziemlich knapp und beeindruckend fällt Stefan mit seinem Fenstergedicht aus dem Rahmen. Einen vorwitzigen Fuchs in der Bäckerei hat Eckhard Struck in einem kleinen feinen Gedicht verewigt. Sigrid singt a capella – und schlägt alle in ihren Bann. Chichi heißt ihr Unterrock in einer kleinen Geschichte aus ihrer Kindheit. Kristiane hat sich heute gekonnt kurz gefasst und nimmt sich dabei selbst auf die Schippe.  In den Baum kraxelt Josefas Gedicht in eine eigene Welt aus Fantasie. Lasst uns Kind sein. Lasst uns Baum sein. Das nehme ich jedenfalls daraus mit. Goldene Schweinchen segeln zum Mond – so wunderschön kann Depression sein – danke Lothar!
Wahnsinn ist doch ganz normal, meint Dionyso di Kinski, prächtig gewandet als Pirat.
„Ha?“ Kommunikationsprobleme um die Paybackkarte thematisiert Hans. Diese kleine Karte, die ich nicht habe, aber nach der ich täglich gefragt werde, hat schließlich auch mal ein Gedicht verdient!
Einen besonderen Liedtext trägt Angelika vor, dabei geht es um ein Häusl das nicht mehr steht, aber hoffentlich bald wieder steht – das Uhrmacherhäusl.
Poesie befasst sich wohl oft mit den Schattenseiten der gefühlten und realen Welt. So ist Nicoles Gedicht eine lichte Ausnahme: In Text und Vortrag versprüht sie wahre Sommerfreude. Ein rauhes Westerngedicht – schließlich sind wir fast in Amerika – trägt Chris Uray mit rauchendem Colt vor. Als Kind war Maria oft beim Little Octoberfest und hat diese Erinnerungen in ein feines Gedicht verpackt.
Tom hat mit seinem Gedicht ein Anliegen, er ehrt mit seinen Versen die Geschwister Scholl für ihren Mut. Diese wurden im nahegelegen Gefänginis umgebracht. Die Botschaft für uns heute ist klar: Nazis raus!

Derweil läuft draußen Heliumpumpe auf Hochtouren. Am Poesiebotenstand, wo Marid Schaper mit Lena Schmidt die Stellung hält, herrscht Hochbetrieb. Immer mehr Gäste füllen die Poesieflugkarten aus und wollen sie an die Gedichtflugkörper binden. Inzwischen bringen die sechs Tonjuwelen, ein funkelnder Damen A-capella-Chor, das Publikum zum Swingen. Die Flugballons werden verteilt. Als die Tonjuwelen „love is in the air“ anstimmen, treten die Ballons ihre Himmelfahrt an. Die Kinder klatschen begeistert. Jeder, der ein Gedicht hochgeschickt hat, fragt sich wohl in diesem Moment wo es landen wird. Immer kleiner werden die Ballons bis sie im strahlend blauen Himmel verschwinden.

Jetzt ist noch Zeit sich zu stärken z.B. mit den ausgezeichneten Grillwürsten, selbstgemachter Soße und Salat. Manche schauen nach Urlaubslektüre am Büchertisch. Fußballfans kicken auf die Torwand und vermissen das Fernsehschauen heute kein bisschen!

Die Band Westumfahrung groovt sich derweil ein. Country Klassiker, selbstkomponierte deutsche Songs und kleine Anekdoten zwischendurch heizen die Stimmung an diesem lauen Sommerabend ein. Erst tanzen die Kinder und dann gibts auch für die Großen kein Halten mehr.

O! Ein tolles Fest für alle Sinne…

Eure Katharina

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Die Poesieboten sagen Danke:

Bezirksausschuss 17 Obergiesing-Fasangarten für die Förderung

Bürgerinitiative Amissiedlung – Ihr habt dieses Fest maßgeblich auf die Beine gestellt und es macht einfach Spaß mit euch zusammenzuarbeiten!

„Tonjuwelen“ für den Chorgesang

„Westumfahrung“ für den coolen Auftritt

Jugendzentrum „Red Dragon“ für das Kinderprogramm

Cincinnati-Kino - ohne euch wäre nichts gegangen!

Alle Poetinnen und Poeten – Ihr habt die das fest poetisch gemacht

AS-Computerschulung für den Kaffee

Alle Kuchen- und Salatspendern

Alle Helfer

Thomas Schwarz (ts) und Chris Uray (cu) für die Fotos

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