An den diesjährigen Adventssonntagen verwandelte sich die traditionelle Hilfseinrichtung zudem in eine Oase der Besinnlichkeit mit Kerzen, Früchtepunsch und Plätzchen … und eben auch mit Poesie. Denn am 3. Adventssonntag durften wir mit einer kleinen poetischen Delegation dort auftreten. Ein bissel mulmig wars uns schon: wie würden die Besucher reagieren, wenn sie neben den erwarteten Stärkungen noch Gedichte serviert bekämen?
Doch nach einleitendem Schellenklang fanden wir ein aufmerksames Publikum für alle lyrischen Beiträge. Die Besucher spendeten nach jedem Vortrag kräftig Applaus. Sprachbarrieren überwand die Musik: Brigitte Obermaier erzeugte mit der Veenharfe, deren Klang an eine Zither erinnert, gemütliche Stubenmusi-Atmospäre. Sie verband melodiös Gedicht mit Gedicht, Vortragende und Zuhörer. Gesungene Lyrik: Werner Fuchs faszinierte mit seinen sonoren und mutigen A-Capella-Gesangseinlagen, wobei er spontan von Djuja, einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin unterstützt wurde. Sigrid Voss und Maria Sperber trugen weihnachtliche Gedichte vor. Sigrid entpuppte sich dabei als temperamentvolle Vortragskünstlerin.
Ein Riesenspaß war dann noch ein Loriotsches Adventsgedicht, vorgetragen von Werner, hier zum Nachhören. Eva, eine Besucherin, trug mit mit einem Spontangedicht zur Unterhaltung bei.
Abschließend teilte Brigitte winzige Sternchen zum Mitnehmen aus. Und es gab die „Stille Nacht“, bei der jeder mitsingen konnte. Eine textsichere Besucherin mit kräftiger Stimme, unterwegs mit Minihund und getrocknetem Rosenstrauß, meinte begeistert: „Seit 10 Jahren habe ich nicht mehr gesungen!“