Seit Tagen schwebt lieblich in der linden Luft
betörend-berauschend ein sinnlicher Duft.
Viola sind es, fast unscheinbar klein,
so filigran, so samten, so zierlich und fein.
Ein Sträußlein der Veilchen hab ich gepflückt,
drück’ an den Busen es mir beglückt –
die schwere Süße hält mich umfangen.
Ich wollt’ ich könnte ganz versenken
mich in das tief-violette Kleinod hinein,
möcht’ nicht mehr grübeln, nicht mehr denken,
dem Wohlgeruch ergeben nur sein.
Nach jedem Winter kommt wieder ein Mai
verkünden die zarten Blümlein aufs Neu.
Die dunklen Tage sind nun vergangen,
und das Wachsen und Blühen hat angefangen.